Ursula Karusseit

© Foto: André Kowalski

Ursula Karusseit

Ursula Karusseit wurde 1939 in Elbing geboren. Aus dem damaligen Ostpreußen kam die Familie nach Parchim, später nach Gera. Nach einer Ausbildung zur Stenografin studierte sie an der Schauspielschule Berlin-Schöneweide. Mit der Rolle der Elsa in der legendären Inszenierung des “Drachen" von Jewgeni Schwarz am Deutschen Theater feierte sie sensationelle, auch internationale Erfolge; Regie führte der Schweizer Regisseur Benno Besson, den sie 1969 heiratete. Mit dem Fünfteiler "Wege übers Land", 1968, einer überaus erfolgreichen Produktion des DDR-Fernsehens, erlangte Ursula Karusseit große Popularität. Sie übernahm Rollen in über fünfzig DEFA- und Fernsehfilmen. Als Theaterschauspielerin wurde sie in Inszenierungen von Besson, Karge/Langhoff, Straßburger/Hering, Marquardt zur maßgeblichen Protagonistin der Berliner Volksbühne, so als Shen Te in Brechts »Der gute Mensch von Sezuan«, als Gertrud im »Hamlet« und in zahlreichen Hosenrollen wie dem Mitteldorf im »Biberpelz« oder als Faust in Grabbes »Don Juan und Faust«. Sie übernahm auch Regiearbeiten und trat in Gastengegaments auf, unter anderem als »Mutter Courage« 1986 in Köln. Mit der Rolle der Charlotte Gauss, der resoluten Cafeteria-Chefin der beliebten MDR-Serie "In aller Freundschaft“, wurde sie bundesweit einem großen Fernsehpublikum bekannt. Sie übernahm weiterhin Theaterrollen, häufig im »Theater am Rand« in Zollbrücke, zuletzt stand sie in »Eine Familie« in der Komödie am Kurfürstendamm auf der Bühne. Ihr Sohn, Pierre Besson, ist ebenfalls Schauspieler. Ursula Karusseit lebte ab Mitte der neunziger Jahre in Senzig, südlich von Berlin, und heiratete 1998 in zweiter Ehe ihren langjährigen Lebensgefährten, den Beleuchtungstechniker Johannes Wegner. Ursula Karusseit verstarb am 1. Februar 2019 in Berlin.
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