Dass Berlin nicht nur arm und sexy, sondern zum Beispiel reich an Pharmazie ist, zeigt Kriminalbiologe Mark Benecke in seinem neuen Buch »Berlin mit Risiken und Nebenwirkungen«. Es ist ein Streifzug durch die historische wie gegenwärtige Landschaft der Berliner Pharmazie und der Beweis, dass die Kombination aus Chemie und Medizin hochgradig spannend, aber auch kurios sein kann. Benecke erzählt mit Co-Autorin Jana König von bahnbrechenden Entwicklungen wie der ersten europäischen Antibabypille, dem Zusammenhang von Teerfarben und Medizin und vermeintlichen Wundermitteln wie Dippels Tieröl, aber auch von der dunklen Seite wie Schwarzmarkt, Drogenkonsum und Giftmord.
Er gibt Auskunft darüber, in welcher Berliner Bar blubbernde und dampfende Flüssigkeiten in Erlenmeyerkolben serviert werden, und beantwortet Fragen, die man sich vielleicht nie gestellt hätte: Wie kam die Spalt-Tablette zu ihrem Spalt? Warum gibt es kein Veggie-Viagra zu kaufen? Unterwegs begegnen bekannte Marken ebenso wie ehrgeizige Erfinder, die nicht immer ein glückliches Händchen hatten. So hätte sich der Pharmazeut Georg Friedrich Henning vielleicht vorher überlegen sollen, ob ein Parfüm auf Basis eines Betäubungsmittels wirklich eine gute Idee ist …