Alexander Onischenko ist der meistgesuchte Mann der Ukraine und für Präsident Poroschenko Staatsfeind Nummer 1. Mit seinem Buch »Peter der Fünfte« rechnet Onischenko jetzt ab.
Beide waren einmal ziemlich gute Freunde, Geschäft und Politik verbanden sie miteinander. Wie das in der Ukraine offenkundig so ist: Das eine lässt sich vom anderen schwer trennen, und die politische Macht nutzt man, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, während man die wirtschaftliche Potenz einsetzt, um für sich Politik zu machen. Onischenko war Poroschenko zu Diensten, als dieser 2014 Präsident wurde.
Er klärte für ihn Personalfragen, trug Sporttaschen voller Geld durchs Präsidialamt und nutzte den »Cash-Lift«, wie der Fahrstuhl in die Tiefgarage spöttisch genannt wurde, schmierte im Auftrag Abgeordnete, damit Abstimmungen im Parlament die gewünschten Resultate brachten, und löste Eigentums- und andere zwielichtige Probleme. Gemeinhin heißt das Korruption. Die Ukraine rangiert bei der Korruption unter 180 Staaten im untersten Viertel. Onischenko stieg 2016 aus, übergab dem FBI Dokumente, die zeigten, wie korrupt die politische Elite des Landes ist, insbesondere der Präsident Poroschenko. Mit »Peter der Fünfte« publiziert Onischenko nun erstmals seine Beobachtungen und Erfahrungen, die er in der Kiewer Präsidialkanzlei zwischen 2014 und 2016 machte. Sein exklusiver Bericht ist gleichermaßen erhellend wie erschütternd, weil er zeigt, wie weit inzwischen das Land von demokratischen, rechtsstaatlichen Verhältnissen entfernt ist.