Yana Milev widerspricht der Behauptung von der erfolgreichen »Transformation des Ostens« und liefert in ihrem neuen Buch »Das Treuhand-Trauma – Die Spätfolgen der Übernahme« dafür die Belege. Etwa, dass ostdeutsche Kommunen gerade mal die Hälfte der Pro-Kopf-Steuereinnahmen im Vergleich zu westdeutschen Kommunen haben. Sie analysiert die Ursachen der wirtschaftlichen Lage und der psycho-sozialen Verfassung der ostdeutschen Gesellschaft als Folge der misslungenen Privatisierungsstrategien der Treuhand.
Yana Milev, geboren in Leipzig, ist habilitierte Kultursoziologin. Nach zweijährigem Studienaufenthalt in Japan, Doktoratsstudium in Wien und 2008 Promotion zur Dr. phil. Ab 2009 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Projektleiterin und Assoziierte Forscherin am Seminar für Soziologie (SfS) der Universität St. Gallen (HSG). 2014 Habilitation und Ernennung zur Privatdozentin für Kultursoziologie der »School of Humanities and Social Sciences« der HSG. Yana Milev ist Founder und CEO der AGIO (Gesellschaftsanalyse + Politische Bildung) mit Sitz in St. Gallen und Berlin. Seit 2017 leitet sie die Forschung »Entkoppelte Gesellschaft – Ostdeutschland seit 1989/90. Ein soziologisches Laboratorium«.