In »Aufbruch und Aufstieg« berichtet Egon Krenz, das Kriegskind aus Kolberg, über seine neue Heimat in Damgarten und wie er die Chance wahrnahm, die ihm die neue Ordnung in Ostdeutschland bot. Fördern und fordern, lautete deren Losung für den Umgang mit der jungen Generation. Schickte die Kinder armer Leute an hohe Schulen und vertraute ihnen Funktionen an, die sie unter anderen gesellschaftlichen Umständen nie hätten ausüben dürfen. Die Biografien, die daraus wurden, waren einzigartig. Typisch DDR.
Egon Krenz war einer aus dieser Generation und wurde mit 52 Jahren Staats- und Parteichef. Wenngleich nur für kurze Zeit. Sie genügte jedoch, um Geschichte zu schreiben: Krenz sorgte dafür, dass im Herbst 89 kein Schuss fiel und Frieden im Land blieb. Auch das: typisch DDR.
In seinen Erinnerungen berichtet Krenz über sein Leben. Woher er kam, wer ihn prägte, was ihn motivierte. Erstmals macht er öffentlich, was ihn in kritischen Phasen bewegte. Privat und politisch. Souverän gewährt der einstige Staatsmann Einblick in sein Leben, erzählt offen, was nicht in den Geschichtsbüchern steht.
»Wer immer mein Vater gewesen sein mag: Er kehrte aus dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder. Die Überzeugung meiner Mutter ›Nie wieder Krieg!‹ wurde mir gleichsam in die Wiege gelegt. Sie blieb ein Element meines Denkens und Handelns.«
Egon Krenz