Honecker-Verteidiger Friedrich Wolff verstorben

Am 10. Juni 2024 - wenige Wochen vor seinem 102. Geburtstag am 30. Juli - ist Friedrich Wolff, der Anwalt von Erich Honecker, in Wandlitz verstorben. Zum 100. Geburtstag erschien im Verlag edition ost sein Buch »Komm mir nicht mit Rechtsstaat. Friedrich Wolff und Egon Krenz im Gespräch«.

Wolff hatte nach dem Krieg Jura an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und war als Verteidiger in politischen Strafprozessen tätig gewesen, so hatte er unter anderem in den sechziger Jahren als Pflichtverteidiger die Naziverbrecher Globke und Oberländer, die in Bonn wichtige Funktionen ausübten, vorm Obersten Gericht vertreten. Einem größeren Publikum wurde er durch die populäre Fernsehreihe »Alles was Recht ist« bekannt.

Nach dem Ende der DDR vertrat der bekennende Kommunist, der er bis zum Ende blieb, ehemalige Politiker der DDR vor Gericht, darunter eben Erich Honecker, Hans Modrow und Herrmann Axen.

 Über seine umfangreiche Verteidigertätigkeit verfasste er etliche Bücher, die zu Bestsellern wurden, so sein autobiografisches Werk »Verlorene Prozesse. Meine Verteidigungen in politischen Verfahren« oder »Einigkeit und Recht. Die DDR und die deutsche Justiz«. 

Friedrich Wolff, der aus einer Berliner jüdischen Familie stammte, wird auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee beigesetzt. In dem Familiengrab, das seine Eltern bereits 1935 erworben hatten.

Krenz Wolff Rechtsstaat 3D

Egon Krenz, Friedrich Wolff
Komm mir nicht mit Rechtsstaat
208 Seiten, 12,5 x 21 cm, broschiert
mit Abbildungen
ISBN 978-3-360-01895-3
Buch 15,– €

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