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Thomas Galli zu Gast bei SWR 2 – Zeitgenossen
Ein Gefängnisdirektor, der die Gefängnisse abschaffen will - ist das nicht wie ein Pfarrer, der für die Abschaffung der Kirche plädiert? Über seine Erfahrungen hat Galli ein Buch geschrieben, in dem er in beklemmender Weise Fälle aus seinem Alltag als Gefängnisdirektor beschreibt: »Die Schwere der Schuld. Ein Gefängnisdirektor erzählt«. Sa. 30.07., 17.05 Uhr, Moderation: Johannes Weiß Seit 15 Jahren spielt sich der Berufsalltag von Thomas Galli im Gefängnis ab. Sein Fazit nach dieser langen Zeit: Im Grunde genommen müsste man die Gefängnisse abschaffen. Für 90 Prozent der Gefangenen bringen sie seiner Ansicht nach nichts. Galli ist Leiter der Justizvollzugsanstalt im sächsischen Zeithain bei Dresden, in der knapp 400 Straftäter einsitzen. Je länger die Straftäter weggesperrt werden, sagt er, desto gefährlicher würden sie. Die Atmosphäre in den Gefängnissen sei derart beklemmend, dass sie für die Resozialisierung von Straftätern ungeeignet sei. Kein Wunder, dass er mit dieser Auffassung bei seinem Arbeitgeber keine Begeisterungstürme entfacht. Ein Gefängnisdirektor, der die Gefängnisse abschaffen will - ist das nicht wie ein Pfarrer, der für die Abschaffung der Kirche plädiert? Über seine Erfahrungen hat Galli ein Buch geschrieben, in dem er in beklemmender Weise Fälle aus seinem Alltag als Gefängnisdirektor beschreibt: »Die Schwere der Schuld. Ein Gefängnisdirektor erzählt«.