Mittwoch, 03. Juli 2024

Buchpremiere & Vernissage »Hundert Gedichte«

Ausstellung zum 90. Geburtstag von Rainer Kirsch

Bezirkszentralbibliothek »Mark Twain«
Marzahner Promenade 55
12679 Berlin

T: 030 54704142
ines.bartel@ba-mh.berlin.de
www.berlin.de/bibliotheken-mh/aktuelles/ausstellungen/artikel.1449784.php

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Laudatio & Lesung zur Vernissage:
Dr. Matthias Oehme und Kerstin Hensel

Rainer Kirsch wurde 1934 in Döbeln geboren. Sein Werk ist vielfältig, er war Dichter und Nachdichter, Übersetzer, Dramatiker, Essayist, Erzähler sowie Kinderbuch- und Hörspielautor. Ein erstes Gedicht erschien 1961 mit Lyrik anderer junger Dichter im Band Bekanntschaft mit uns selbst.
Rainer Kirsch war ein »leiser Rebell« unter den ostdeutschen Schriftstellern. Er »konnte komplizierteste Dinge in leichtester, ja anmutiger Gestalt vor unseren Geist treten lassen«, schrieb sein Dichterkollege Karl Mickel über ihn. Mit seinem Anspruch, »lebende Bilder von der Welt«, »intensive Momentaufnahmen« zu schaffen, wurde Kirsch zu einem der wichtigsten Literaten der DDR.
Seine Vorstellung von der Dichtung:

»Gedichte sind Fenster. Wir sehen durch sie hindurch. Wohin? Auf die Welt, gespiegelt in einem Ich, das sich zum Sprecher aller gemacht hat. Gedichte sind Spiegel der Seele. Was wird gespiegelt? Unser Ich, das unsichtbar ist und sich sichtbar macht, indem es die Welt in einem ernsten Spiel verzerrt. Die Verzerrung der Welt in den Bildern und Tönen der Kunst sind die Zeichen, die uns das Ich erkennen lassen – in großer Poesie als Zentrum einer Welt und als Vorbild menschlicher Selbstverwirklichung.«

In der Ausstellung werden Plakate von seinen Theaterstücken zu sehen sein, einige seiner schönsten Gedichte und Bücher.

»Auf dem Weg zum Gespräch mit Rainer Kirsch geht mir eine Gedichtzeile von ihm unentwegt im Kopf herum. ›Und malvenfarben dehnt sich der Moment‹. Zauber mit Worten, suggestiv und unsentimental. Gedichte, die süchtig machen nach mehr in dieser Sprache, ihrer Klarheit, ihrer Musikalität.
Kirschs Gedichte geben Antworten auf fast alle Fragen, die man sich so stellt. Sie sind poetische Mitteilungen: Worte, verwoben mit Genauigkeit plus Leichtigkeit und Anmut. Durchwirkt mit Ironie und scharfsinnigen Anspielungen.
Kirschs Essay über die Kunst des poetischen Übersetzens hat den Titel »Das Wort und seine Strahlung«. Wirklich zuwider sind ihm falsche Worte und schlechte Verse.«
– Burga Kalinowski

Kerstin Hensel ist Schriftstellerin und Dozentin an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.
Dr. Matthias Oehme ist Geschäftsführer und Verleger der Eulenspiegel Verlagsgruppe. Er ist Vorsitzender des Berliner Kabarettpreises DER EDDI und der Peter-Hacks-Gesellschaft e. V.
Helga Grzebytta ist Kuratorin der Ausstellung.

Die Ausstellung ist bis zum 28.08. besuchbar.
Öffnungszeiten:Mo., Di., Do., Fr. jeweils von 10.00-19.30. Mi.: 14.00-19.30, Sa.: 10.00-14.00.

Die Veranstaltung ist kostenfrei, um eine Spende für den unterstützenden Förderverein der Stadtbibliothek Marzahn-Hellersdorf e.V. wird gebeten.

Anmeldung erforderlich: telefonisch: (030) 54 704 142 mit Angabe Ihres Namens, Ihrer Mailadresse oder Telefonnummer bzw. per Mail an Inés Bartel.