Freitag, 31. Januar 2025

Frauen in der DDR: »Solo Sunny«

Regine Sylvester zu Gast beim »Moabiter Filmkultur e.V.«

Zunftwirtschaft
Arminiusstraße 2-4
10551 Berlin

moabiter-filmkultur.de/aktuell/

Uhrzeit: 15:00 Uhr

»Ich komme auf die Annonce wegen der Sängerin. Ich würde es gern machen. Ich schlafe mit jedem, wenn es mir Spaß macht. Ich nenne einen Eckenpinkler einen Eckenpinkler. Ich bin die, die bei den 'Tornados' rausgeflogen ist. Ich heiße Sunny.«

Mit diesen Worten stellt sich SUNNY am Ende des Films mit schönster Entschlossenheit bei einer neuen Band vor. Zuvor verfolgte der Film die enttäuschungsreiche ›Professionalisierung‹ der ehrgeizigen Sängerin, deren Ambitionen auf die Ödnis ritualisierter Unterhaltungsprogramme in Provinz-Kulturhäusern stoßen. Auch die Eroberung eines Geliebten aus der akademischen Welt erfüllte nicht alle Träume und brachte sie an den Rand der Verzweiflung.
Die Geschichte von SOLO SUNNY beruht auf dem wahren Lebensweg der in der DDR bekannten Schlagersängerin Sanije Torka. Wolfgang Kohlhaase schrieb ein Drehbuch, das den Glamour des Showbusiness scharf mit der Unerbittlichkeit der realen Zustände kontrastierte, zugleich das radikale Verlangen nach Anerkennung und Selbstverwirklichung seiner Heldin überzeugend erfasste. Es wurde der letzte Film des großen DDR-Regisseurs Konrad Wolf und erzielte bahnbrechende Erfolge in Ost und West gleichermaßen. Der Film erlangte mit seiner  Darstellerin Renate Krößner Kultstatus und begründete ihre Karriere auch mit einem ›Hauch vom Kellerkind der Berliner Hinterhöfe‹ (in einer Kritik zur Premiere 1980).

Als Gast für das Filmgespräch begrüßen wir Regine Sylvester, Redakteurin, Zeitzeugin, Co-Autorin eines Films über Konrad Wolf.»