Das Neue Berlin
Exil auf Mauritius 1940 bis 1945
Report einer »demokratischen« Deportation jüdischer Flüchtlinge
Die ersten Schüsse, die britische Soldaten bei Kriegsausbruch am 1. September 1939 abfeuerten, töteten zwei Juden. Diese waren mit 1.400 Leidensgefährten aus Hitlerdeutschland geflüchtet und wollten nach Palästina. Ihr Schiff lief 200 Meter vor der Küste auf Grund – die Briten eröffneten das Feuer ...
Andere jüdische Flüchtlinge wurden auf die Kronkolonie Mauritius im Indischen Ozean deportiert, wo sie fast fünf Jahre hinter Stacheldraht zubringen mussten. Bislang wurde das Schicksal dieser 1.581 Menschen, von denen fast jeder zehnte auf der Insel starb, und die Umstände ihrer Deportation noch nie untersucht.
Erstmals ist dieses dunkle Kapitel dokumentiert. Dazu wurden vom Autor europäische Archive, Einrichtungen in Israel, in den USA und auf Mauritius aufgesucht.
Die Zeugnisse belegen: Britische Behörden waren mitunter alles andere als hilfsbereit und kooperativ, wenn es um Menschen in Not ging. Zuweilen war die Krone sich selbst und ihren eigenen Interessen am nächsten.
Ronald Friedmann
Jahrgang 1956, studierte von 1978 bis 1985 Lateinamerikawissenschaften und Geschichte in Rostock, arbeitete danach im Außenministerium der DDR und ist heute freiberuflich als Autor und Online-Redakteur tätig. Er weilte zu längerfristigen Einsätzen in Angola (1981/82), Brasilien (1986/87) und Italien (1995/96). Buchveröffentlichungen: »Sie haben geheißen wie ihr heißt. Juden in Berlin-Treptow« (1993), »Exil in Mauritius. Report einer demokratischen Deportation jüdischer Flüchtlinge« (1998), »Klaus Fuchs. Der Mann der kein Spion war« (2006).
»Exil auf Mauritius 1940 bis 1945. Report einer »demokratischen« Deportation jüdischer Flüchtlinge« erscheint im Verlag Das Neue Berlin, einem Imprint der Eulenspiegel Verlagsgruppe.