Edition Ost
Umweltpolitik in der DDR
Eine Dokumentation
mit Abbildungen
ISBN 978-3-360-02819-8
Achtung: Dieses Buch wird nicht erscheinen
Beim Stichwort »Umweltpolitik der DDR« denkt man sofort an Leuna und Bitterfeld, rauchende Braunkohlen-Schlote und qualmende Zweitaktmotoren. Das stimmt, ist aber nicht die ganze Wahrheit. Bereits in den sechziger Jahren beschäftigte man sich mit dem Schutz der Umwelt und mit geschlossenen Stoffkreisläufen in der Wirtschaft. Es wurden Sekundärrohstoffe systematisch erfasst und wieder verwertet, und statt Plastiktüten nutzte man Stoffbeutel. Öl wurde nicht verbrannt, sondern für andere nützliche Dinge eingesetzt. Alle Bereiche kamen auf den Prüfstand. Der ehemalige Umweltminister Hans Reichelt dokumentiert nüchtern und ausschließlich auf Fakten beruhend die Umweltpolitik des Landes: wie sie Mitte der 1960 Jahre entstanden ist, als die Schonung von Natur und Ressourcen weder in Ost noch West auf der politischen Agenda stand, welche Entwicklungen vorangetrieben (und abgebrochen) wurden und wie die politischen Intentionen an ihre Grenzen stießen. Er schreibt über die Landeskultur und deren gesellschaftliche Einbindung, über ökologische Anforderungen und ökonomische Zwänge, über die Wasserwirtschaft, die Landwirtschaft, die Abwasser-, Staub- und Abgaspolitik. Auch über die internationalen Entwicklungen in diesen Fragen und welchen Einfluss diese auf die Politik der DDR hatte. Entstanden ist ein kompetenter und sachlicher Überblick, wie er so bislang noch nicht vorliegt. Er ist gleichsam die Schlussbilanz der DDR-Umweltpolitik.
Hans Reichelt
Hans Reichelt, geboren 1925 in Schlesien, kam als Leutnant der Wehrmacht für vier Jahre in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Besuch einer Antifaschule kehrte er 1949 nach Deutschland zurück. Für die Bauernpartei wurde er Abgeordneter der Volkskammer, der er bis 1990 angehörte. Mit kurzen Unterbrechungen leitete er seit 1953 das Landwirtschaftsressort in der DDR-Regierung, das seit 1972 Ministerium für Umweltschutz und Wasserwirtschaft hieß. Bei seinem Rücktritt im Januar 1990 war er weltweit der Minister mit der längsten Dienstzeit. Als Fachminister arbeitete er im Interesse von Natur und Klima grenzüberschreitend konstruktiv mit Umweltpolitikern in der Bundesrepublik zusammen. In den siebziger Jahren promovierte er zum Meliorationswesen und dessen Bedeutung für eine Ressourcen schonende Landwirtschaft.Karl-Heinz Zwirnmann (Mitarbeit)
Karl-Heinz Zwirnmann, geboren 1949, studierter und promovierter Wasserwirtschaftler, Vizeminister, Direktor des Instituts für Wasserwirtschaft und 1990 Deutschland-Manager eines britischen Wasser-Unternehmens.»Umweltpolitik in der DDR. Eine Dokumentation« erscheint im Verlag edition ost einem Imprint der Eulenspiegel Verlagsgruppe.