Häng dich auf und lebe
Thomas Bachmann

Häng dich auf und lebe

35 Geschichten

12,5 x 21 cm, brosch.
sofort lieferbar
Buch 14,90 €

ISBN 978-3-89793-175-6

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Drei Dutzend Geschichten. So irdisch und diesseitig wie der Titel des Buches. Die Grundhaltung changierend zwischen Melancholie und Galgenhumor, bevor dieser die Grenze zum Zynismus überschreitet. Stilsicher und souverän hangelt sich der Erzähler durchs Leben. Der Alter ego ist um die 40 - Achtung: Midlife-Krise vorm Herzinfarkt oder Herzensbruch. Da rollt was auf einen zu. Sie sind etwas verwirrt? Nun, das macht nichts. Ein wenig Verwirrung schadet einem aufmerksamen Publikum nicht, heißt es an einer Stelle im Buch. Bachmann verwirrt nicht nur, er verstört. Als ich den ersten Bettler gesehen hab, auf der Straße, haben meine Finger gezittert, als ich den zweiten sah, ein Kind mit Mandoline, Mandoline mit noch drei Saiten, sagte mir eine Dame, ich solle ihm nichts geben. Ist Mafia, werden ausgebeutet von ihren Eltern. Als ich den dritten Bettler sah, zögerte meine Hand. Aber ich gab doch. Du mußt mich nicht für ein Arschloch halten, weil meine Hand zögerte. Bachmann schildert Schicksale, die durch unsere Zeit geistern. Eine Gesellschaft in Auflösung, die schon keine mehr ist. Man lebt nebeneinander und neben sich, ohne sich dessen bewußt zu sein. Bachmann liefert den Befund und überläßt dem Leser die Analyse. Und selbst wenn dieser sie ihm verweigerte: Auch ohne Conclusio steht der Text für sich. Er ist sprachlich brillant. Der letzte Satz des Buches lautet: Ja, vielleicht brauche ich etwas Zeit, um wach zu werden. Die Uhr läuft.

Die Welt aus Leipziger Perspektive. Wenig heldisch, mehr von unten. Von dort, wo die meisten Menschen leben und denen man weismacht, wo sie sich aufhielten, sei nicht unten, sondern oben. Sie hätten es nur noch nicht bemerkt. Das gewiß nicht. Wohl aber, daß man sie verarscht. Leipzig im Arsch und am Arsch der Welt. Und Leipzig ist überall. Bachmann schildert Schicksale, die durch unsere Zeit geistern. Eine Gesellschaft in Auflösung, die schon keine mehr ist. Man lebt nebeneinander und neben sich, ohne sich dessen bewußt zu sein. Der Autor liefert den Befund und überläßt dem Leser die Analyse. Und selbst wenn dieser sie ihm verweigerte: Auch ohne Conclusio steht der Text für sich. Er ist sprachlich brillant. Der letzte Satz des Buches lautet: Ja, vielleicht brauche ich etwas Zeit, um wach zu werden. Die Uhr läuft.

Thomas Bachmann, Jahrgang 1961, lebt in Leipzig, arbeitete unter anderem als Ingenieur und Sozialarbeiter, von 1988 bis 1990 Liedermacher, Mitgründer des Leipziger Literaturkreises, Herausgeber mehrerer Anthologien, von 1995 bis 2003 Texte für die Wochenzeitung "Freitag". arbeitet auch als Fotograf und Grafiker und hatte bereits fünf Personalausstellungen. Seit Dezember 2001 mit Unterbrechungen freiberuflich tätig, bislang zwei Literaturstipendien, seit Herbst 2004 Liedprojekt "Wegerein".


Thomas Bachmann

Thomas Bachmann, Jahrgang  1961, arbeitete als Ingenieur und Sozialarbeiter, und ist seit 1988 als Liedermacher, Autor und Regisseur in Offtheatern unterwegs. Er war Stadtschreiber und Leiter der Schreibwerkstatt für junge Autoren in Leipzig, die jüngst den Streichungen im Kulturbereich zum Opfer fiel. Er schreibt Kinderbücher und Liedertexte, die er mit seinem Projekt "nurso-chanson" unter die Leute bringt. Bachmann ist Mitglied des P.E.N.,die Schriftstellervereinigung, die sich für für Literatur, Meinungsfreiheit und Völkerverständigung einsetzt, und betreut seit fast zwei Jahrzehnten die Lyrikreihe "Schlafende Hunde". Das ist die inzwischen neunte Ausgabe.


»Häng dich auf und lebe. 35 Geschichten« erscheint im Verlag am Park in Vertriebskooperation der Eulenspiegel Verlagsgruppe.
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