Sonntag, 24. März 2024

Leipziger Buchmesse »Gestaltung und Veränderung«

Lesung und Gespräch mit Egon Krenz

Rosas Salon im Felsenkeller
Karl-Heine-Straße 32
04229 Leipzig

www.felsenkeller-leipzig.com/programm/

Uhrzeit: 10:00 Uhr

Buch­messe Spezial II: »Gestaltung und Verände­rung«  ̶  eine Podiumsdiskussion mit Egon Krenz über den zweiten Teil seiner Lebenserin­nerungen.
Moderation: Christian Annecke und Alexander Schmidt.

»Ich frage mich manchmal, woran es liegt, dass intelligente Menschen nach Jahr­zehn­­ten staatlicher Einheit noch immer ein DDR-Bild aus den Hochzeiten des Kalten Krieges pflegen. Ist das vorsätzliche Boshaftigkeit oder Unwillen von der Art, wie sie dem ersten Bundeskanzler nachge­sagt wurde? Konrad Adenauer soll, wenn er mit dem Zug nach Westber­lin reiste, an der Grenze stets die Vorhänge zugezogen ha­ben, um die ›asi­atische Steppe‹ nicht zu sehen. Für ihn begann hinter der Elbe Sibirien.« (E. K.)

Im zweiten Band der Memoiren richtet der Autor sein Augenmerk auf die Zeit nach der diplomatischen Anerkennung der DDR, auf die neue Os­t­po­litik der SPD-Regie­rung und das ständigen Schwankungen unterlie­gen­de Verhältnis zu Moskau. Er be­richtet über offizielle Ereignisse und gibt den Blick frei auf so manchen noch immer nicht erhellten Hinter­grund. Inzwischen vom Westen als »Honeckers Kronprinz« aufmerksam beäugt, ist er in politische Entscheidungsprozesse involviert und zugleich ein sensibler Beobachter der Akteure in Ost und West, schließlich auch der ambiva­lenten Entwicklungen, die Gorbatschows Perestroika in der Sowjetunion und den Bruderstaaten auslöst. Krenz berichtet faktenreich und selbstkritisch und reflektiert von heutigem Erkenntnisstand aus diffe­renziert die Ereignisse, ohne seine Vorstel­lungen von einer besseren Gesellschaft zu relativieren.

Mit »Gefängnis-Notizen« liegt auch eine Schrift über Krenz' vierjährigen Haftzeit vor. Es entstanden aber auch Bücher mit Heinz Rudolf Kunze mit »Ich will hier nicht das letzte Wort«, »China, wie ich es sehe« oder »Wir und die Russen«.

Es wird um einen Unkos­tenbeitrag von 5,- € gebeten.