verlag am park
Russische und deutsche Altersgenossen
Kindheitserinnerungen
Lange bevor die aktuelle Russophobie über Deutschland kam, war Boris Laschkow der Auffassung, dass Deutsche und Russen, die als Kinder den Krieg erlebten, über ihre Geschichte erzählen sollten. Auch wenn sie nicht gegeneinander gehetzt und gezwungen worden waren, aufeinander zu schießen, so hatte dieser Krieg sie doch gezeichnet und geprägt. Trotz der Wunden und Narben lernten sie miteinander auszukommen, gemeinsam zu arbeiten, Freundschaften zu schließen. Es sind berührende Zeugnisse, erzählt von einfachen Menschen, keine Jubelarien und keineswegs frei von Kritik.
Inzwischen sitzt man zumindest in Deutschland wieder in den Schützengräben des Kalten Krieges. Der »Erzfeind« heißt schon wieder Russland, vergessen die unselige Vergangenheit und die Fortschritte, die man seit 1945 gemeinsam gemacht hatte. Viel mühsam aufgebautes Vertrauen ging in den letzten Jahren verloren. Die hier versammelten Geschichten sind darum ein aktuelles Memento: Niemals wieder dürfen sich Deutsche und Russen zu Feinden machen lassen.
Texte von Igor Archangelskij, Wladimir Barsukow, German Brodow, Peter Bussemer, Dieter Engelage, Jurij Gorbatschjow, Herbert Jankowski, Rolf Lange, Boris Laschkow, Waltraud Oschmann, Olga Semjonowa, Gottfried Siegert und Clemens Weiss.
Boris Laschkow
Boris Laschkow wurde 1937 in Leningrad geboren und erlebte als Kind die Blockade Leningrads von 1941 bis 1944. In den 50er Jahren studierte er am dortigen Bergbauinstitut an der Fakultät für Geologie und Bodenschätzeerkundung. 1959 schloss er das Studium ab und arbeitete danach in der Urangeologie in der Sowjetunion und in der DDR.In den letzten Arbeitsjahren beschäftigte sich Laschkow mit Radioökologie, insbesondere mit Radonmessungen im Boden und in Gebäuden in der DDR und in der Tschechoslowakei.
Boris Laschkow lebt in Hessen und ist als Übersetzer und Autor tätig.