Brandaktuell

Alexander Onischenko ist der meistgesuchte Mann der Ukraine und für Präsident Poroschenko Staatsfeind Nummer 1. Mit seinem Buch »Peter der Fünfte« rechnet Onischenko jetzt ab.
Beide waren einmal ziemlich gute Freunde, Geschäft und Politik verbanden sie miteinander. Wie das in der Ukraine offenkundig so ist: Das eine lässt sich vom anderen schwer trennen, und die politische Macht nutzt man, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, während man die wirtschaftliche Potenz einsetzt, um für sich Politik zu machen. Onischenko war Poroschenko zu Diensten, als dieser 2014 Präsident wurde.

Zum Mitsingen

Der Frühling ist da – und mit ihm auch die Störche! Wer genau hinsieht, kann sie in dieser Jahreszeit auf den Feldern und hoch oben auf den Dächern erspähen. Und auch bei uns kann man den Storch finden, nämlich in dem lustigen Pappbuch zum bekannten Kinderlied »Auf unsrer Wiese gehet was«. Ein schwarz-weiß gefiederter Vogel stolziert über die Wiese, fängt Frösche und klappert mit seinem langen Schnabel. Dass das ein Storch ist, erkennen schon die Kleinsten. Und am Ende gibt es sogar noch eine Überraschung – der Storch entpuppt sich als »Frau Störchin«! Das fröhliche Kinderlied von Heinrich Hoffmann von Fallersleben klingt beim Anschauen der bunten Bilder gleich im Ohr, wenn es da heißt: »Fängt die Frösche, schnapp, schnapp, schnapp...«.

Buchtipp

Dass sich ein biografisches Buch wie eine spannende Abenteuergeschichte liest - obwohl sein Held doch eigentlich »nur« so ein Gelehrter, so ein Philosoph ist –, scheint das Geheimnis des Erfolges dieses Kinderbuchs über Karl Marx. Mohr und die Raben von London wurde 1962 geschrieben, kam in den schwierigen Status der Schulpflichtlektüre und wurde trotzdem und wird bis heute gern gelesen. Da sind die lebhaften, geradezu an Dickens gemahnenden Schilderungen Londons und seiner sozial zerklüfteten Bevölkerung, da ist die Darstellung eines innigen Verhältnisses von Eltern und Kindern in einem von schweren finanziellen Sorgen belasteten Alltag sowohl in der bürgerlichen Marx-Familie als auch in der proletarischen Kling-Familie.

Neuerscheinung

Von Brecht bis Tucholsky, von Luxemburg bis Marx - unsere beliebte Buch-Reihe »Große Worte TO GO« wächst und wird stetig bunter. Mit »GOETHE to go« ist nun auch einer der meistzitierten Dichter Teil der Reihe: Die Sammlung bietet wohlbekannte und neu gehobene Schätze, unterbreitet Anregendes und Erhellendes zur Kunst, Geschichte, Philosophie, Lebensart, Natur, Liebe und verfolgt auf ihre Art Goethes Suche nach dem, »was die Welt im Innersten zusammenhält«. Rebellische Worte gibt es ab jetzt mit »CHE to go« im Pocketformat. Mit Zitaten aus seinen Schriften zur Theorie und Praxis der Befreiungsbewegung, zur Methode des Guerillakampfes, zum Internationalismus sowie sehr persönlichen Aussagen aus seinen Tagebüchern und Reiseberichten werden seine Positionen markiert.

Zum Hacks-Jubiläums-Jahr

Der private Peter Hacks

Der Dichter Peter Hacks, der Formvollendete, der vehemente Streiter für seine politischen Ideale – wie war er als Privatmensch? Auch wenn er selbst diese Frage für das Werk als irrelevant eingeschätzt hat, die Neugier treibt uns Leser doch um.
Ganz unbefriedigt lässt er uns nicht, denn Hacks war selbst sein bester Archivar, etwa für seine Briefwechsel. Und so konnte 2013 »Peter Hacks schreibt an ›Mamama‹« erscheinen, die gesammelte Familienkorresponzenz. Zu einem Brief pro Woche verpflichtete sich der junge Mann gegenüber seiner Mutter, als er 1955 in die DDR übersiedelte. Kuriose Einkaufslisten (»Besonders richtig waren die Marshmallows. Wir wollen Marshmallows. We want Marshmallows.«) und Berichte über seine Antiquitätenkäufe stehen dort gleichberechtigt neben politischen Einschätzungen, Szenen aus den Berliner Künstlerkreisen und Nachrichten aus der Dichterwerkstatt. Später kommt der hitzige Streit mit dem ganz anders gepolten Bruder Jakob hinzu, alles gespiegelt durch Hacks' Lust an der gehobenen Plauderei und der Pointe. Das ist Hacks-, Künstler-, Zeitporträt und kurzweiliger Lesegenuss – alles in einem.